Es ist soweit – dein Kind kommt in den Kindergarten. Eine aufregende Zeit: Für viele Familien der erste Moment der Trennung zwischen Kind und Familie. Auf der einen Seite stehen meist positive Aufregung und Stolz, dass das Kind nun schon so groß ist, und auf der anderen Seite machen sich die Eltern Sorgen, ob das eigene Kind nun bereitwillig in der Kita bleibt und sich dort auch wirklich wohlfühlt.
Zeit bringt Sicherheit: Wie lange die Kita-Eingewöhnung dauert
Heute sind wir zum Glück weiter in unserer Kenntnis über (Früh-)kindliche Entwicklung als vor 50 Jahren. Während das Kind früher einfach im Kindergarten abgegeben wurde, egal ob es weinte oder schrie, weiß man heute, dass eine sanfte Eingewöhnung für die Entwicklung des Kindes ausgesprochen wichtig ist.
Inzwischen hat jede Kita und jeder Kindergarten ein Konzept zur Eingewöhnung von neuen Kindern. Auch ihr als Eltern solltet euch bewusst Zeit dafür einplanen – meist geht man von einer Phase zwischen 1 und 3 Wochen aus. Die meisten Kitas richten sich heute nach dem Berliner-Modell. Hierbei versucht man die Eingewöhnung so individuell wie möglich an das Kind anzupassen. Dadurch entstehen unterschiedliche Längen für die Eingewöhnung – diese solltest du dir unbedingt nehmen und nicht schon am ersten Tag ungeduldig darauf warten, dass dein Kind nun alleine im Kindergarten spielt.
In den ersten Tagen wirst du mit deinem Kind in die Kita gehen und die Zeit dort mit ihm verbringen. Danach erfolgt die erste Trennung. Die Länge richtet sich nach der Reaktion deines Kindes; bei Weinen wird der Versuch abgebrochen, ansonsten wird die erste Trennung ca. 30 min. dauern. In den nächsten Tagen wird die Zeit der Trennung gesteigert.
Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn dein Kind eine Beziehung zu einer Erzieherin/einem Erzieher aufgebaut hat. Dies dauert meist 1 bis 3 Wochen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Kindergarten bzw. die Kita?
Ab wann der richtige Zeitpunkt für eine Fremdbetreuung des Kindes ist, ist wohl eins der umstrittensten Themen unter Eltern in Deutschland. Auch wenn es natürlich Kitas mit einer Betreuung für unter 2jährige gibt, verbindet man die Kita bzw. den Kindergarten meist mit einem Alter ab 2 oder 3 Jahren.
Wer vorher auf eine Kinderbetreuung angewiesen ist, kann dabei auch auf eine sogenannte Tagesmutter zurückgreifen. Wir werden hier auf die Eingewöhnung von 2- und 3Jährigen eingehen. Wenn du mehr zur Eingewöhnung von unter 2Jährigen erfahren willst, lese auch unseren Artikel „Die erste Eingewöhnung: Mein Kind geht jetzt zur Tagesmutter“.
Die meisten Kitas und Kindergärten sind heute auf eine Betreuung für Kinder ab 2 Jahren ausgelegt. Neben der pädagogischen Ausbildung der Erzieherinnen spielt hier auch das Gesamtkonstrukt eine wichtige Rolle: Kindergärten und Kitas haben meist größere Gruppen, dadurch entsteht eine lautere Kulisse. Mit dieser können die Allerkleinsten meist schwer umgehen.
Die 5 wirksamsten Tipps
- Besucht den Kindergarten bereits vorher! Viele Kitas und Kindergärten bieten Spielgruppen für kleinere Kinder an. Hier kann dein Kind sich bereits mit der Erzieherin anfreunden und die Räumlichkeiten kennen lernen. Umso bekannter der Kindergarten bei der Eingewöhnung bereits ist, umso leichter wird es deinem Kind fallen, sich von dir zu lösen.
- Niemals ohne eine Verabschiedung gehen! Jeder kennt die Versuchung, einfach „rauszuhuschen“, wenn das Kind gerade so schön spielt und abgelenkt ist. Das solltest du jedoch auf keinen Fall tun. Wenn dein Kind dein Verschwinden bemerkt, wird es das Vertrauen zerstören. Sage ihm lieber ganz konkret, wann du wiederkommst („Nach dem Mittagessen“). So kann sich dein Kind orientieren.
- Einen kuscheligen Freund mitnehmen! Ein Kuscheltier oder ähnliches kann deinem Kind die nötige Sicherheit geben – ein vertrauter Freund, der deinen kleinen Spatz begleitet. Insbesondere dann, wenn dein Kind auch in der Kita schläft, kann so ein kuscheliger Begleiter Wunder wirken.
- Begrenze die Betreuungszeit so gut wie möglich! Meist ist die benötigte Betreuungszeit durch die Arbeitszeit definiert. Lasse dich nicht verleiten, schnell noch ohne Kind einkaufen zu gehen oder andere Besorgungen zu machen – Kindergarten ist anstrengend für dein Kind und dein Kind wird die gemeinsame Zeit mit dir genießen – auch wenn es beim Einkaufen ist. Alltägliche Aufgaben können deinem Kind außerdem viel beibringen.
- Lasst euch Zeit! Die anderen Kinder scheinen sich schneller an die neue Situation zu gewöhnen? Kein Grund zur Panik. Manche Kinder brauchen ein paar Tage länger, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen. Wenn du dich jetzt stresst und dies deinem Kind auch noch zeigst, wirst du es nur unter Druck setzen und ihm nicht helfen. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
Foto: pixabay.com
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