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Als Mama und Papa ist man natürlich stolz auf den eigenen Nachwuchs. Vor allem kurz nach der Geburt möchten viele Eltern das frische Familienglück mit der ganzen Welt teilen – schwups landen die ersten Kinderfotos im Netz. Und wenn dann von allen Seiten Glückwünsche von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten unter dem Posting erscheinen, ist das oftmals ein Ansporn, künftig auch weitere Kinderfotos in den sozialen Netzwerken zu teilen. Dass Eltern die schönsten Fotos ihrer Kinder mit Familie und Freunden teilen möchten, ist nicht verwerflich und ebensowenig verwunderlich. Deshalb soll dieser Artikel keinesfalls als Vorwurf an die Eltern adressiert sein, sondern auf Nachteile, Risiken und Gefahren aufmerksam machen, die sich durch das Teilen von Fotos im Internet ergeben können.

Stolze Eltern teilen ihr Familienglück mit der ganzen Welt

Meist sind es freudige Anlässe, rührende Momente und lustige Ereignisse, die Eltern dazu inspirieren, Kinderfotos ins Netz zu stellen. Derartige Gelegenheiten gibt es viele:

  • die Geburt
  • die Taufe
  • das erste Zähnchen
  • die ersten Schritte
  • die Einschulung

Ebenfalls laden tolle Fotos von Ostern, Weihnachten und Geburtstagsfeiern dazu ein, diese online mit der gesamten Freundesliste zu teilen. Selbst auf dem Spielplatz entstandene Schnappschüsse verleiten zum Veröffentlichen der Kinderfotos im Netz – zumal Mamas und Papas jederzeit das Smartphone griffbereit haben und sich die Fotos mit einem Klick ins Internet hochladen lassen.

Kinderbilder im Internet – warum das keine gute Idee ist

Eigentlich sollte es das Normalste sein, wenn stolze Eltern alle Welt an ihrem Familienglück teilhaben lassen. Leider zeigt die Realität, dass Kinderfotos nicht ins Internet gehören. Denn einmal ins Netz gestellte Inhalte lassen sich nicht mehr entfernen und genauso so schnell, wie Kinderfotos bei Facebook, Twitter und Co hochgeladen werden, haben Kriminelle und Pädophile die Möglichkeit, Fotos von Kindern downloaden zu können oder per Screenshot auf Smartphone, Laptop oder Desktop-Computer zu speichern. Wenn das geschieht, haben Eltern keine Kontrolle mehr darüber, was mit digitalen Fotos ihrer Kinder passiert. Es kann sogar noch schlimmer kommen!

Fotos von Kindern im Netz bringen Kinder in Gefahr

Oftmals lassen Profile in den sozialen Netzwerken Rückschlüsse zu, in welchem Ort oder in welcher Stadt die Familie wohnt. Vielleicht wurde zuvor auf dem Profil von Mama oder Papa eine lokale Nachricht gepostet oder der Community mitgeteilt, dass man am Wochenende mit Freunden ein Stadtteil-Fest besucht hat. Möglicherweise ist auf veröffentlichten Fotos ein markantes Gebäude oder ein bekannter Platz zu sehen, so dass Kriminelle das Wohngebiet, den Lieblingsspielplatz und im schlimmsten Fall sogar die Adresse der Familie ausfindig machen können.

Auch Bilder aus dem Urlaub gehören nicht ins Internet

Dass Pädophile Kindern unmittelbar vor der Haustür auflauern können, ist mit Sicherheit die größte Gefahr, wenn Eltern Kinderfotos im Netz veröffentlichen. Aber auch Fotos, die an einem entfernten Urlaubsort entstanden sind, sollten nicht online gestellt werden, da sie von Einbrechern regelrecht als Einladung verstanden werden – schließlich gibt man dadurch eventuell bekannt, wann und wie lange die Familie verreist ist und die Gelegenheit für einen Einbruch besonders günstig ist.

Kinderfotos im Netz – der lange Schatten für die Kinder

Ungeachtet der vielen Risiken und Gefahren, die durch veröffentlichte Kinderfotos entstehen können, gibt es einen weiteren Aspekt, den alle Eltern berücksichtigen sollten: Kinder werden größer und entwickeln ihren eigenen Willen. Nicht jedes heranwachsende Kind ist darüber glücklich, dass Mutter oder Vater die Kindheit in der Öffentlichkeit mit Fotos dokumentiert hat und selbst nach Jahren und Jahrzehnten immer noch die Kinderfotos auf den Profilen der Eltern zu sehen sind.

Es kommt immer wieder vor, dass Klassenkameraden in den sozialen Netzwerken nach Fotos suchen, um ein anderes Kind gezielt zu mobben. Tritt ein solcher Fall von Mobbing unter Kindern ein, leidet das betroffene Kind und nur selten gelingt es, derartiges Mobbing abzustellen.

Grundsätzlich dürfen die erziehungsberechtigten Eltern zwar bis zur Volljährigkeit darüber entscheiden, ob sie Kinderbilder im Internet veröffentlichen. Allerdings steht Minderjährigen das Recht am eigenen Bild zu. Um der elterlichen Verantwortung sowie den Interessen des Kindes gerecht zu werden, sollten Mamas, Papas – aber auch andere Verwandte – deshalb mit Weitblick und größtmöglichem Verantwortungsbewusstsein handeln.

Kinderfotos im Netz teilen – Tipps für Eltern, Verwandte und Freunde der Familie

Der Wunsch, das enge soziale Umfeld am Aufwachsen der Kinder teilhaben zu lassen, ist nachvollziehbar. Möchten Sie als Mama und Papa Kinderfotos im Netz mit Freunden und Familie teilen, berücksichtigen Sie bitte nachfolgende Tipps.

Tipps für mehr Sicherheit bei Veröffentlichung von Kinderbildern

  • Werfen Sie stets einen kritischen Blick auf Ihre Freundesliste.
  • Nehmen Sie nur Freundschaftsanfragen von Menschen an, die Sie persönlich kennen.
  • Sind Sie sich nicht sicher, ob hinter einem Profil wirklich die Person steckt, die Sie vermuten, fragen Sie per Telefon oder persönlich nach.
  • Setzen Sie die Profileinstellungen auf “nur für Freunde sichtbar”.
  • In einigen sozialen Netzwerken können Sie Fotos lediglich für eine bestimmte Personengruppe sichtbar machen.
  • Achten Sie beim Veröffentlichen von Kinderfotos im Netz darauf, Ihr Kind nicht beim Wickeln, Baden oder nur leicht bekleidet zu zeigen.
  • Vermeiden Sie die Veröffentlichung von Kinderbildern, auf denen identifizierbare Orte oder Plätze zu sehen sind.

 

Noch besser: Alternativen, statt Kinderfotos im Netz zu veröffentlichen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Sichtbarkeitseinstellung Ihrer Fotosammlung in sozialen Netzwerken und auf Internetseiten sollten Sie unbedingt berücksichtigen, dass Accounts und Websites gehackt werden können. Deshalb möchten wir Ihnen ein paar tolle Alternativen vorstellen:

  • Versenden Sie an Opa, Oma, Paten auf direktem Wege per Email oder WhatsApp ein schönes Kinderfoto.
  • Laden Sie Angehörige und Freunde zu Kaffee und Kuchen ein, um gemeinsam Familienfotos und Urlaubsbilder anzuschauen.
  • Drucken Sie Fotos aus und übergeben Sie diese persönlich.
  • Erstellen Sie ein Fotoalbum, das Sie den Großeltern oder Paten schenken.
  • Wählen Sie das schönste Erinnerungsfoto aus, um daraus ein Fotogeschenk anfertigen zu lassen.

Beherzigen Sie diese Tipps, besteht keine Gefahr, dass Ihre Kinderbilder in falsche Hände geraten oder ewig im Internet gespeichert sind.

Klare Absprachen mit Ihrem sozialen Umfeld

Im eigenen sozialen Umfeld sollten klare Absprachen getroffen werden, wie man mit Fotos der eigenen Kinder und den Kindern aus Freundeskreis und Familie umgeht. In diesem Zusammenhang ist daher zum Abschluss auch ein kurzer Blick auf die rechtliche Lage sinnvoll, welche im Bereich Fotografie und Bildveröffentlichungen Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte regelt.

Fotografieren & Bildveröffentlichung – die rechtliche Situation

Erziehungsberechtigte dürfen Fotos der eigenen minderjährigen Kinder anfertigen und über eine Veröffentlichung entscheiden. Nicht-sorgenberechtigte Personen dürfen nur mit Einwilligung Kinder fotografieren. Ohne ausdrückliche Zustimmung darf gemäß § 22 KUG eine Veröffentlichung von Bildern nicht erfolgen. Eine erteilte Zustimmung für die Bildveröffentlichung kann durch die abgebildete Person bzw. durch deren Erziehungsberechtigte widerrufen werden. Darüber hinaus ist eine Bildveröffentlichung nur mit Erlaubnis des Fotografen (Urheber) zulässig.

Fazit: Kinderfotos ins Netz stellen ist sorgfältig abzuwägen

Wie eingangs bereits erwähnt, veröffentlichen Erwachsene mit Stolz und ohne jegliche böse Absicht Fotos ihrer Kinder im Internet. Problematisch sind indes unkontrollierbare Handlungen Dritter, die durchaus in böser Absicht erfolgen können. Damit müssen Eltern, Großeltern, weitere Verwandte sowie Freunde der Familie rechnen. Aber Sie sehen selbst – es gibt einige Möglichkeiten, die Risiken und somit auch die Gefahren zu minimieren. Zudem haben wir Ihnen Alternativen genannt, die vollkommen gefahrlos sind. Wir freuen uns, wenn wir Sie für das Thema “Kinderfotos im Netz” sensibilisiert haben und diesen Artikel im Netz teilen.

Fotos: pixabay.com

Kinderfotos im Netz

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2 Kommentare
  1. Lukas
    Lukas sagte:

    Das geht mir ehrlich gesagt in eine zu ideologische Richtung. Das Ganze geht für mich in Richtung:
    “Bringe eine Gruppe Vegetarier dazu Fleisch zu mögen, gestatte ihnen das neu entdeckte Essen aus jedem Blickwinkel zu fotografieren, aber mache ihnen ein schlechtes Gewissen und lass dunkle Wolken über sie aufziehen, wenn sie diese Bilder jemand Fremdem zeigen und somit zeigen, wie lecker Fleisch aussehen kann.”

    Bei aller Liebe, mit Ideologie und Hysterie wird Deutschland nicht kinderfreundlich.

    Antworten
    • Jäger
      Jäger sagte:

      Kinderfotos:
      Ein bisschen übertrieben ist der Artikel schon dargestellt mit den Pädophile. Man meint grad sie sind überall und lauern uns auf jeder Gelegenheit auf… Irre!
      In der Grundschule wäre angeblich bei uns auch einer gewesen, da sind die Eltern zur Hysterie aufgelaufen. In all den Jahren, wo ich die Kinder zur Schule brachte, ist mir keiner von den Pädophilen begegnet!
      Mobbing mit Fotos, dass passiert vorwiegend in Schulen 5-7 Klasse. Und meiner Meinung nach hat es dann schon vorher an Erziehung von den Eltern gemangelt! Darüber sollte man auch mal nachdenken. Und manchmal hat es mich als Elternteil nicht gewundert, wer dann gemobbt hat und aus welchen Elternhaus das Kind kam. Andererseits überlassen die Lehrer heute den Kindern ihre Schwierigkeiten selbst zu klären. Obwohl es ihr Job ist und sie dafür bezahlt werden.
      Und was passiert dann? Es wird nur schlimmer, dann kommt das Mobbing mit Fotos.
      Uns hat noch keiner aufgelauert noch gemoppt wegen Internetfotos.

      Antworten

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